Stellungnahme zum Polizeieinsatz am Bahnhof Lüneburg am 4. Mai 2025
10.05.2025

Stellungnahme zum Polizeieinsatz am Bahnhof Lüneburg am 4. Mai 2025

Seit dem 8. Mai 2025 kursiert in den sozialen Netzwerken ein Video, das den Eindruck erweckt, ein Fahrgast im Rollstuhl sei von Mitarbeitenden der metronom Eisenbahngesellschaft am Bahnhof Lüneburg gewaltsam aus dem Zug gedrängt worden. Die gezeigte Sequenz wird von einem begleitenden Text kommentiert, der schwere Vorwürfe gegen unser Personal erhebt, darunter Diskriminierung und körperliche Übergriffe.

Wir nehmen diese Vorwürfe sehr ernst. Aus Sicht unseres Unternehmens ist eine sachliche und vollständige Aufarbeitung zwingend notwendig. Daher haben wir den Vorfall umfassend dokumentiert, intern geprüft und den zuständigen Ermittlungsbehörden zur Verfügung gestellt.

Was geschehen ist:

Am 4. Mai 2025 kam es am Bahnhof Lüneburg zu einem Vorfall, bei dem ein mobilitätseingeschränkter Reisender trotz der vollständigen Auslastung des Zuges versuchte, in den Mehrzweckbereich einzusteigen. Das Zugpersonal hatte ihn zuvor – im Einklang mit den Informationen aus den elektronischen Fahrplänen sowie den Anzeigetafeln am Bahnsteig – darüber informiert, dass ein Einstieg nicht mehr möglich sei.

Trotz mehrfacher Hinweise ignorierte der Fahrgast die Aufforderungen des Personals und versuchte sich Zutritt zum Mehrzweckwagen zu verschaffen. In der sich daraus ergebenden Situation kam es zu einem tätlichen Angriff gegen einen unserer Mitarbeitenden. Dieser erlitt eine Beinverletzung und musste ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Ein unbeteiligter Fahrgast, der unserem Kollegen zu Hilfe kam, wurde ebenfalls körperlich angegangen.

Im weiteren Verlauf setzte sich der Reisende zwischen Zug und Bahnsteig nieder und blockierte so die Weiterfahrt des Zuges. Erst das Einschreiten der von unseren Mitarbeitenden alarmierten Polizei konnte die Situation auflösen.

Unsere Haltung

Das in den sozialen Medien verbreitete Videomaterial zeigt nur einen kurzen, kontextlosen Ausschnitt des Geschehens und gibt weder den gesamten Ablauf noch die Eskalationsdynamik angemessen wieder. Eine umfassende Urteilsbildung ist auf dieser Grundlage nicht möglich. Dennoch hat die Veröffentlichung zu zahlreichen pauschalen Vorwürfen, Anfeindungen und Spekulationen gegenüber unseren Mitarbeitenden geführt.

Wir halten diese Form der öffentlichen Vorverurteilung für problematisch, insbesondere, wenn persönliche Anschuldigungen ohne vollständige Kenntnis des Sachverhalts erhoben werden. Eine sachliche Aufarbeitung kann nur im Rahmen eines rechtsstaatlichen Verfahrens erfolgen.

Wir agieren in dieser Angelegenheit deshalb transparent und offen. Der Vorfall ist vollständig dokumentiert. Die rechtliche Prüfung erfolgt aktuell durch die zuständigen Ermittlungsbehörden – sowohl mit Blick auf das Verhalten unseres Personals als auch auf das des betroffenen Reisenden.

Wir bitten um Verständnis, dass wir uns im laufenden Verfahren nicht zu einzelnen Personen oder weiteren Details äußern werden. Gleichzeitig betonen wir deutlich: Unser Unternehmen steht für einen diskriminierungsfreien und respektvollen Umgang – gegenüber allen Fahrgästen sowie innerhalb unserer Belegschaft. Für übergriffiges Verhalten gibt es bei uns keinen Raum – in keiner Richtung.
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